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29. Oktober 2021

Von kurzfristigen Attacken und langfristigen Folgen – Welt-Schlaganfalltag am 29.10. mit klarer Botschaft

Ein kurzes Kribbeln hier, eine Minute Sehstörungen da – dass es sich hierbei um die ersten Vorboten ernstzunehmender neurologischer Ursachen handeln kann, darauf macht der Weltschlaganfalltag unter dem Motto „Symptome verschwinden – Ursachen nicht!“ in diesem Jahr aufmerksam. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe nimmt während der ersten Welle der Corona-Pandemie erhobene Daten in kritischen Fokus und hebt hervor, dass vermeidlich rückläufige Daten keinen Grund zur Erleichterung bedeuten, sondern ganz im Gegenteil, Anlass zu Besorgnis geben.

Zwar nahm die Zahl behandelter akuter ischämischer Schlaganfälle (Verschlüsse von Gehirngefäßen) und transitorisch-ischämischen Attacken (kurzzeitige Durchblutungsstörungen im Gehirn, kurz TIA) zwischen März und Mai des letzten Jahres deutlich ab, dennoch kann es sich hierbei aus Expertensicht um eine pandemiebedingte Verzerrung der Daten handeln. Der Entwicklung legt die Vermutung nahe, dass notwendige Krankenhausbesuche aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus unterlassen wurden, was fatale Folgen für Betroffene mit sich bringen kann.

Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Neurologe und Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe stellt klar: „Studien belegen, dass innerhalb von vier Wochen fast 20 Prozent der TIA-Patienten einen manifesten Schlaganfall erleiden können“ und warnt damit vor den lebenslangen Folgen, die das Ignorieren kurzfristiger Symptome mit sich bringen können. Auch leichte Schlaganfälle können in Sprach- und Schluckstörungen, einem geschwächten Immunsystem, bis hin zu Lähmungen und Epilepsie resultieren. Daher sollte auch nach einmalig oder kurzfristig auftretenden Symptomen die Konsultation mit Experten erfolgen.

Gesichert ist die Expertise dabei vor allem durch Besuche an Kliniken mit Stroke Units, also auf Schlaganfall spezialisierte Stationen. Doch auch andere Anlaufstellen können fachlichen Rat sicherstellen. So verfügt auch das pro-samed Netzwerk über ausgebildetes Schlaganfall-Fachpersonal, welches Kundschaft und Interessierten mit Rat und Tat zu Symptomen und Risikofaktoren beiseite steht. Darüber hinaus konnte sich das Netzwerk in Kooperation mit der rehaVital Gesundheitsservice GmbH bereits in der Vergangenheit im Projekt Schlaganfall engagieren.

Sollten Sie sich nun selbst an entsprechende Symptome in der länger zurückliegenden Vergangenheit erinnern, so reicht laut Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zunächst auch der Besuch beim niedergelassenen Arzt zur ersten Abklärung kurzzeitiger Attacken aus. Insgesamt sollte aber mit dem diesjährigen Welt-Schlaganfalltag klar werden, dass das Einholen eines medizinischen Rats der Gesundheit zuliebe nicht gänzlich entfallen darf, denn „Symptome verschwinden – Ursachen nicht!“.